Die letzten paar Wochen in Kalifornien waren geprägt von Letzten Malen. Zum letzten Mal Vollmond über der Bay, zum letzten Mal Pazifiksand in den Sandalen, zum letzten Mal dieses Drecksabflußrohr freipümpeln, zum letzten Mal mit der oder jenem eine Mahlzeit einnehmen. Vor allem diese Abschiedsessen gingen mir aufs Gemüt; bei sehr vielen Menschen drüben, die ich doch liebgewonnen hatte, ist die Wahrscheinlichkeit, daß wir einander je wiedersehen, äußerst gering. (Ist ja nicht wie beim Weggehen aus Deutschland. Da gabs immerhin Heimaturlaube und ausgeklügelte “Ichtreffsiealle,irgendwie”-Terminpläne.)
Wo bleibt jetzt das Positive, Frau Flock?
Da. Kommt schon.
Viele viele Erste Male. Die erste laue Sommernacht, draußen, mit Freunden und Sternschnuppen. Der erste Regen nach einer Hitzewelle (war jetzt ned so dringend), den ich – dank Jetlag – vom ersten bis zum letzten Tropfen mitbekomme. Viele Menschen zum ersten Mal seit langem wiedersehen und dabei zu wissen, daß wir das bald und jederzeit wieder machen können und nicht ein Jahr warten müssen. Das erste Vorstellungsgespräch seit vielen Jahren, die erste Wohnungsbesichtigung, die ersten Behördengänge bei deutschen Ämtern. Wieder wo ankommen und wo niederlassen. Bonus: dieses Mal ist nicht alles neu und fremd.
Ja, dann: ad multos annos!