Mein Gewährsmann, der vieles von Allem weiß, sagt, daß der weltweit längste zusammenhängende Ameisenstrang von Südamerika bis weit in den kanadischen Norden reicht. Ist es möglich, daß Ameisen wie Zugvögel migrieren und daß das ganze Gschwerl vom nordamerikanischen Kontinent auf dem Weg in die Weihnachtsferien nach Mexiko in meinem Häuschen Station macht?
Ich warne euch: im Alter wird der Geduldsfaden kürzer! Ich habs dick, daß die Truppen unvermindert nachrücken, obwohl ich schon zwei Tuben Ameisentodgel unter sie gebracht habe. Dieses Mal sind sie immer und überall, statt sich wie sonst wenigstens auf nur einen Raum zu beschränken. Ich möchte mich einfach mal wieder irgendwo hinsetzen oder -legen, ohne die Fläche vorher auf schwarzes Gewusel abzusuchen und dann, was da nicht hingehört, einzeln zu zerquetschen. Es ist in Zeiten von Wasserknappheit auch nicht spaßig, mehrmals täglich die Badewanne leerzubrausen. Falls es sich noch nicht herumgesprochen hat, sei es hiermit noch einmal in aller Deutlichkeit gesagt: das sind meine Bücher, mein Nachtschlaf, meine Mahlzeiten, mein Wasserfilter, mein Handtuch, mein Bett, mein Klopapier etc. – ihr habt da nix zu suchen. Geht raus und spielt mit was Giftigem!
Mein Gewährsmann sagt auch, daß es nicht auszuschließen sei, daß die mit dem Gehampele auf der Computertastatur kommunizieren wollen. Hmmm. Ein Ouija-Keyboard? Mann, Krabbelbande, wenn ihr wollt, daß ich euch verstehe, dann müßt ihr mir schon den Schlüssel zu eurem Code geben. Drei auf dem H, davon einer abgehend und auf der Leertaste hin- und herrennend, einer auf dem B, dann einer, der nebendran von der Tischkante purzelt und zwei, die im Obstkorb auf einem Persimmonstrunk mit den Fühlern wedeln – ich verstehe euch leider nicht.
Ich will aber trotzdem lösen: Braucht ihr ein Taxi?
http://news.bbc.co.uk/earth/hi/earth_news/newsid_8127000/8127519.stm