Ich habe über Weihnachten/Neujahr zwei Wochen frei und möchte gerne verreisen. Ohne ewig langen Flug dahin, wo’s so warm ist, daß man im Meer schwimmen kann. Weil ich mich hier mit dem Urlaub machen in außeramerikanischen Nahzielen nicht so auskenne, habe ich rumgefragt und einige Menschen empfahlen Los Cabos in Mexiko. Das klang für mich so lange gut, bis ich gesehen habe, daß man dort in All Inclusive-Resort-Bettenbunkern macht, mit Spa und Golf und viel lustigem Entertainment für Alleinreisende, denen man Ruhe und Frieden nicht gönnt. Ja. Genau. Das ist für die, die das wärmstens empfohlen haben, ein Traumurlaub. Nicht für mich. Nein. Nicht mein Ding.
Ich möchte irgendwo einfach und nett am Strand wohnen und meine Tage mit Schwimmen, Sonnen, Lesen, Schreiben, Nichtstun und ganz gewiß ohne Zwangsschunkeln* verbringen. Dazu noch ein Städtchen mit Wochenmärkten und moderatem Besichtigungspotential in Gehentfernung (das kann ich nämlich wieder!) und mein Urlaub wäre perfekt.
Das, bestätigt Carmen, bekomme ich in Los Cabos nicht. “Cabo is fully americanized”, sozusagen “Mac’n-Cheese-Mexico”. Aber ich solle sie einfach mal machen lassen: ihr Bruder nämlich verbringe seit Jahren seine Ferien in Puerto Vallarta, in einer kleinen Bungalow-Anlage mit Häuschen direkt am Meer. Alles eher einfach und schlicht, aber man könne von da aus zu Fuß ins Städtchen zum Essen oder zum Markt gehen und anschließend am Strand grillen und/oder auf der Veranda unter dem Strohdach essen. Das ist mein Ding! Jetzt brauche ich nur noch die Adresse.
Carmen sagt, sie kümmert sich. Gracias!
* Die Anspielung ist für Menschen, die Uli Keuler kennen und sein Unterhaltungsprogramm aus den späten Siebzigern mit dem Titel: “Zuwiderhandelnde werden von unseren Saalordnern geschunkelt”.