Nie wieder Hänge-Arsch

Neulich, im Stadtrat von Chicago. Stadträtin Müller sitzt mit einem ganz langen Gesicht zwischen den Ratskollegen und grämt sich. “Wos is’n wieder los, Frau Müller?” erkundigt sich der Vorsitzende jovial. “Ach, mei Enkerl. Wissen’S scho, der Bua von der Renate. Rennt da den ganzen Tag mit diesen Hosen umeinand, daß man die Unterwäsch siecht, und manchmal sogar den blanken Arsch. Was hab’ ich an den hingeredet, einmal, zweimal, fünfmal – aber des is ja, wie wenn man auf ein totes Pferd einredet. Ich weiß gar nimmer, was ich mit dem noch machen soll. Also, in meiner Jugend…”

“Kollegen!” unterbricht sie der Vorsitzende, der gar keine Lust auf den sehr anstrengenden halbstündigen Vortrag aus Frau Müllers Jugend Maienblüte hat, “Kollegen! Es ist soweit, mia hamma wieda was zum Bannen! Seid’s dafür?” Alle Hände gehen nach oben (was bestimmt nicht daran liegt, daß es immer nach einem einstimmigen Beschluß Freibier gibt). Auf Frau Müllers Gesicht zeichnet sich ein ungläubig staunendes Lächeln ab. “No Dragging and Sagging: Pull Up Your Pants!” “Mei, des hobt’s super abg’stimmt. Dankschön. Jetzt traut er sich g’wiß nimmer.”

Falls nun einer von den Bengeln immer noch nicht tut wie im geheißen, fährt die Ordnungsmacht die großen Geschütze auf.

Das scheint dann aber nur noch für blaue Menschen zu gelten. Vom alten Fritz haben die im Lande von “freedom and democracy” wohl noch nie was gehört.

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