Gelesen: Aglaja Veteranyi – “Wörter statt Möbel”

Vorausgeschickt: ich lese an dem Buch schon seit Tagen, man kann es nur in kleinen Dosen ertragen.

Veteranyi muss zu ihrer Zeit (sie hat sich 50-jährig 2002 das Leben genommen) eine sehr getriebene Ausnahmekünstlerin gewesen sein. Die meisten der in dieser Anthologie gesammelten Texte sind verfasst, um mündlich vorgetragen zu werden, oft nur ein, zwei, drei Sätze lang. Manche klingen lange nach, mit anderen konnte ich gar nichts anfangen – ich nehme an, dass dies tagesform- und vom jeweiligen lesenden Individuum abhängig ist.

Keine leichte Kost. Gar nicht. Aber sehr lohnend.

Social Söder

Inzwischen lese ich Zeitungsberichte über Söders Social Media Aktivitäten wie Osterei, Lebkuchen und Weihnachtspullover mit eigenem Konterfei (vulgo: Hackfresse) oder dass er auf Kosten der Steuerzahler im Tonstudio nun ein Weihnachtslied für seine Follower eingesungen hat (nein, kein Link. Wer sich das antun will, kann selber googeln.) mit ungefähr demselben ungläubigen Gruseln wie Artikel über Nr. 47 in den USA.

Ich hoffe, sie finden das beide gleichermaßen beleidigend. Fürchte aber, dass nicht.

Fremd ist der Fremde nur in der Fremde

Wem die Reise in die Ferne für den Beleg dieser Aussage zu weit ist, der braucht nur am ersten Weinachtsfeiertag ein Teil eines kleinen einzigen Grüppchens von Langnasen zu sein, umgeben von fröhlich fressenden lauten Menschen, die sich endlich mal wieder den Bauch mit heimischer Küche vollschlagen. Kein Tisch, der im Laufe des Abends nicht wenigstens einmal komplett neu besetzt wurde.

Ganz ehrlich, der “Stachus um zwölfe” hat als Maßeinheit sowas von verloren…