Generation Golf

Meine Autos waren mir immer wurscht und daher meistens aus zweiter, dritter, vierter Hand, bei irgendwem übrig, fahrtauglich und billig zu haben. Reicht ja auch.

Dieses Mal war mir Rentacaria, die Göttin des Autoverleihs, wohl sehr gnädig gesonnen, denn, obwohl ich wie immer allerkleinste und günstigste Kategorie bestellt habe, ist mir ein fast neuer Golf zugeteilt worden. Huiuiui! Dass es mehrstufig verstellbare Sitzheizungen gibt, hatte ich auch schon erlebt (als Beifahrerin, versteht sich, nie in einer meiner Karren), aber Lenkradheizug… Das hat echt was für sich.

Am allerschönsten jedoch war die Standheizung. Nachdem ich der Fahrzeugelektronik entlockt hatte, wie diese einzustellen sei, blickte ich morgens ganz entspannt auf schon wieder viel zu viele Zentimeter Neuschnee. Bis ich nämlich unten am Wagen war, war der schon in schweren nassen Platten abgefallen – noch ein, zwei Mal Scheibenwischer wischen lassen und dann Abfahrt mit freier Sicht. Nicht mit nassen Eisfüßen und abgefrorenen Fingern einsteigen und dann Kaltgebläse anmachen müssen, das hatte wirklich Charme.

Da schau. Hat je vielleicht doch einen Grund, warum manche Menschen tagelang über Sonderausstattungen brüten können.

Unterwegs

Im Leihwagen ist am Dienstag bei der Abfahrt noch “Schwarzwaldradio” eingestellt und am späten Vormittag gerade Wunschkonzertzeit. Eine anrufende Dame, glücksverklärt, dass sie “endlich heute auch mal drankommt”, wünscht sich “das Lied von den Simpelmanns über Vergeßlichkeit”.

Ich hätte ja einen Moment gebraucht, aber der Moderator ist offensichtlich abgehärtet und Entschlüsslungsprofi und deswegen schallt auch gleich “Du-u Duum, hey, hey, hey, hey” aus den Lautsprechern und ich auf einen anderen Sender um.