Gelesen: Cemile Sahin* – “Alle Hunde sterben”

Ein gewaltiges Buch. Grausam. Hart. In einer Sprache geschrieben, die einem Bilder ins Hirn hämmert – etwas Vergleichbares ist mir bisher noch nicht begegnet.

Sahin beschreibt Staatsgewalt, Staatsbrutalität, Staatsgrausamkeit, verübt von Uniformierten, Polizisten und Soldaten, gegen Menschen, die “der Staat” nicht haben will, sie zu Unmenschen, “Terroristen” definiert und zur Jagd freigibt.

Aus ihrer Biographie und den Namen ihrer Protagonistinnen und Protagonisten läßt sich ableiten, dass die Täter Türken, die Opfer Kurden sind. Das ist natürlich wichtig, wird aber nie explizit erwähnt, da die Methode und die Foltern universell sind.

Sahins Sprache bleibt kalt, knapp und sachlich. Das macht die Lektüre fast schmerzhaft. Es ziehe ein jeder und eine jede für sich selbst den Schluß, ob er oder sie sich dem aussetzen will. Ich hatte Alpträume.

Missen möchte ich sie für mich dennoch nicht und werde mich durch ihr noch schmales Gesamtwerk lesen (die “Hunde” sind das zweite von drei bisher erschienenen Büchern). Allerdings mit angemessenem Abstand zwischendrin.

* Falls jemandem der Name bekannt vorkommt, könnte es daran liegen: https://flockblog.de/?p=51627

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