Gelesen: Jenni Fagan – “Hex”

Aufmerksame flockblog-Leser*innen werden sich erinnern, dass ich jüngst von “Rizzio” schwärmte, dem ersten Band der “Darkland Tales”, einer Verlagsinitiative, in der junge schottische Autor*innen bedeutende Momente der schottischen Geschichte nachempfinden. Die anderen mögen hier nachlesen: https://flockblog.de/?p=48598.

Nun also Jenni Fagan und ihre Deutung des tragischen Endes der sehr jungen (gerade mal fünfzehn Jahre alt) Geillis Duncan, verurteilt wegen Hexerei und vor einem gierigen Publikum am Halse aufgehängt, bis der Tod eintritt.

Von dem gerade mal 100 Seiten dünnen, ausgesprochen schön besorgten Büchlein* geht ein ganz eigenartiger Zauber aus. In meinem Ohr klangen der Gesang der Macbeth’schen Hexen – “Double, double toil and trouble; / Fire burn, and cauldron bubble.” und wiewohl die Geschichte von Geillis Duncans letzter Nacht in einer Kerkerzelle weit unter der Erde spielt, fühlt man den Wind der schottischen Hochebenen, hört Krähen krächzen und darüber wacht ein bleicher Mond.

Ich suche seit Tagen nach dem passenden Begriff. “Beschwörung”? “Zauberspruch”? “Verhexung”? Keiner trifft es wirklich, keiner ist ganz falsch. Möglicherweise doch Poesie. Am besten laut vorgetragen.

Egal. Das dürfte eines der Bücher sein, die man nach den ersten paar Zeilen entweder sehr mag oder überhaupt nicht. Wer’s ausprobieren möchte, kann meins ausleihen. Ich will es aber unbedingt zurück!

* Leider habe ich nicht herausfinden können, wer den Buchtitel gestaltet hat. Ist ja nicht wie früher bei DTV, dass es immer Piatti ist…

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