Statt mich in den geplanten vier Stunden lesend auf dem teuer bezahlten und reservierten Sitzplatz aus dem Rheinland in den Süden zu spedieren, informierst du per SMS beiläufig, dass “wegen Ausfall des Halts München Hbf auf Ihrer aktuellen Fahrt … der Ausstieg dort nicht wie geplant möglich” ist und läßt einen rappelvollen Zug an der Baustelle namens Stuttgarter Hauptbahnhof stranden. Es ist dort nicht schön genug für einen etwas mehr als eineinhalbstündigen Aufenthalt. Schon gar nicht, wenn der als Ersatz angebotene Zug ebenfalls bis ans Krägele ausgebucht ist und darüber hinaus massiv verspätet. Dass er dann auch noch wieder erst mal zurück zur ursprünglich geplanten Strecke über Esslingen fährt, ist allenfalls noch als Tüpfelchen auf dem I zu werten.
In allen Gängen standen, saßen, lagen Passagiere und massig Gepäck durcheinander und natürlich waren die Klos verstopft und deren Fußböden mit einer zwei Zentimeter hohen Pißschicht bedeckt. Wenn das die vielbeschworene Verkehrswende ist, kannst du sie dir sonstwohin stecken. Eine mehrstündige Reise auf einem Halbarschsitzplatz in einem überfüllten Speisewagen in Gesellschaft eines zunehmend besoffeneren Männergesangsvereins gilt woanders als Folter.
Kann denn nicht einmal irgendwas gutgehen bei eurem Verein?