The Y and I

Weg isser, der schöne Blog Post über meine erste Äkwa Orrrobicks Stunde letzten Samstag. Dabei war ich doch nur im Pool des YMCA und nicht im Bermuda Dreieck. “Hat sich” wie der SysAdmin meines Vertrauens zu sagen pflegt “wahrscheinlich das System verklemmt.” Macht ja nix, ich war schließlich dabei und kann aus erster Hand noch einmal erzählen.

Vom Customer Relationship Director Joe Fernando (jedes Mal, wenn Joes Nachname fällt, dreht sich der Abba-Ohrwurm fester), der mir gleich ein paar “guest passes for free” versprochen hat, damit ich auch bald ein weiteres glückliches Mitglied der “Happy Y-Family” werde. Von Katie an der Rezeption, die vor Begeisterung jubelte und ihre “Willkommen-Neues-Familienmitglied”-Begrüßungsansprache im Cheerleader-Hüpfstil vortrug und dabei nicht vergessen hat, mich nebenher ein Bündel Haftungsausschlüsse unterschreiben zu lassen; egal was passiert, das Y ist nicht schuld! Allen zusammen tat es entsetzlich leid, dass die Wassergymnastik schon angefangen hatte, im Web sei der falsche Stundenplan. (Warum man das nicht einfach ändert, gehört zu den großen Geheimnissen des Y.)

Im Pool also schon eine stattliche Anzahl stattlicher Frauen mittleren Alters, hüpfend, paddelnd, spitzend, planschend; ich bin einfach unter dem Wasserschleier durch ins Becken, angesichts dieser Wogen ist das gar nicht aufgefallen. Gut dreißig Schwergewichte auf einem Bein mit gebeugtem Knie im Kreise hüpfend und dabei stets schwingend, mit den Händen auf Kniehöhe vorbei Wasser nach vorne und hinten schaufelnd – ich habe seitdem eine klarere Vorstellung davon, wie ein Tsunami entsteht. Die Y-Familie wohl auch, deswegen waren für das maximal 1,60m tiefe Schwimmbecken auch zwei Life Guards “on duty”. Sieht schon witzig aus, wie die mit ihren roten Schwimmbrettern und toternsten Gesichtern am Beckenrand auf und ab patroullieren.

Lustig wars. Da gehe ich übermorgen wieder hin. Unter anderem auch, weil das Umfeld so erfreulich normal ist; die Leute gehen da hin, um zu turnen oder zu schwimmen, nicht, um zu posen. Da Umkleidekabinen und Sanitäreinrichtungen nach Geschlechtern getrennt sind, fällt die verklemmte Handtuchzuppelei weg. Man duscht nackt, saunt nackt, zieht sich einfach aus, um, an – sehr unamerikanisch, sehr angenehm. Darüber hinaus gibt es Annehmlichkeiten wie eine Schleuder für nasse Badeanzüge und einen Plastiktütenspender, damit man die feuchten Sachen gut verstauen kann. Und Handtücher satt. Am Ausgang eine kleine Theke mit frischgebrühtem Kaffee, das Gebäude ist licht und hell, der Pool verträglich gechlort, Parkplätze gibt es zum Abwinken und ich habe auf Anhieb hingefunden – viel mehr Pluspunkte kann man als Institution beim ersten Mal gar nicht sammeln.

Die Statuten sehen zwar eine Wochenendmitgliedschaft wie ich sie gerne hätte nicht vor, aber man kann ja reden mit den Leuten. Ist doch besser, nur fürs Wochenende Familienzuwachs zu bekommen als gar nicht, oder?

Add a Comment

Your email address will not be published. Required fields are marked *

ten − 10 =