Irgendwer bei Marvel muß sich gedacht haben, dass es vielleicht ganz gesund ist, mal ein Avenger-Päuschen einzulegen und hat aus dem Archiv Venom ausgegraben, einen “Symbioten” aus Mensch und Alien, reptiloid, groß und sehr kräftig, mit vielen Zähnen und einer Zunge, für die Gene Simmons das Bühnen-Make-up aller seiner Bandkollegen geben würde.
Der Film kommt recht altmodisch und einfach gestrickt daher. Sparsamer Einsatz von CGI, dafür viele Verfolgungsjagden durch die Straßen von San Francisco. (Dabei überkamen mich kurze Anfälle von Heimweh.) Die Guten können nicht anders als gut, der Held* ist selbstverständlich investigativer Reporter und läßt lieber seine Existenz ruinieren, als vom rechten Pfad zu weichen. Der Schurke (Riz Ahmed, eine ungute Mischung aus Elon Musk, Mark Zuckerberg und Dr. Hyde) ist so derartig bös, dass man ihn in sämtliche Höllenfeuer wünscht. Das Ende ist happy. Nettes Popcornkino.
Man darf mich allerdings in zwei Wochen nicht mehr nach Inhalten fragen. Die habe ich bis dahin längst wieder vergessen.
PS: Warum haßt Hollywood eigentlich San Francisco? Und übrigens sollte irgendwer diese Liste aktualisieren: https://bit.ly/2QfRtvS.
PPS: Woody Harrelson im Cast anzukündigen, war wieder so ein typischer Marvel-Werbegag. Er kommt erst im Abspann vor, sieht aus wie eine Parodie auf Side-Show-Bob aus den Simpsons und hat keine andere Aufgabe, als eine Fortsetzung zu verheißen. Hrrrgggn.
* Den, im Wortsinne, rasenden Reporter Eddie Brock hat man mit Tom Hardy besetzt und er macht das auch sehr nett (viel Schauspielkunst fordert die Rolle eh nicht); vor meinem geistigen Auge habe ich aber immer Jeremy Renner durch San Francisco heizen sehen.