Gestern hatte Carmen ihrer Schwester die Möbel in meinem Haushalt prĂ€sentiert, die ich einer Schiffsreise fĂŒr nicht wĂŒrdig befunden hatte und heute rĂŒckte hermana mit Mann und einer von drei Töchtern an, um eine Kommode (heiĂen hier “Dresser”) und den Badezimmerschrank abzuholen. Sowie, nach kurzer Beratung mit dem Gatten, sĂ€mtliche anderen noch verbliebenen SchrĂ€nke und Dresser. FĂŒr die Heilsarmee bleibt jetzt nur noch eine lĂ€cherliche Kommode ĂŒbrig und meine eigens fĂŒr nĂ€chsten Sonntag zum Schleppen fĂŒr die Soldaten Gottes engagierten Helfer werden nicht mehr sehr viel zu tun haben. AuĂer Bilder abzuhĂ€ngen und NĂ€gel und DĂŒbel aus WĂ€nden zu zerren und die dabei so sicher wie das Amen in der Kirche entstehenden tiefen Löcher mit Spackle* zu verputzen. Auch recht. Hauptsache weiter, und wenn ich damit wem, den Carmen kennt, eine Freude machen kann: umso besser.
Carmen sah das offensichtlich ein biĂchen anders: nachdem die Verwandtschaft mit meinen Möbeln, verteilt auf zwei Pick-ups, abgezogen war, kam sie noch einmal vorbei, um zu versichern, daĂ es sich bei der Habgierigkeit ihrer Schwester um eine individuelle Eigenschaft handle und nicht etwa um das Stereotyp, daĂ Mexikaner immer alles brauchen können.
Alles gut, Carmen. Nochmal: Hauptsache weiter, und wenn ich damit wem, den du kennst, eine Freude machen konnte: umso besser.
* Spackle ist das hiesige Ăquivalent zu Moltofill.