Gerade im Beauty-Salon

Die Dame im Pedikürensesselmonster neben mir berichtet, sie habe eben zwei Wochen Ferien hinter sich. “Nur essen und schlafen. Um Himmels Willen bloß nicht wegfahren, das macht doch bloß nur wieder müde.” Daß wir beide aber auch gar nix gemein haben, war mir schon bei der Ansage klar, da hätte ich ihren Wunschnagellack (Pink mit Silberflitter) gar nicht mehr sehen müssen.

Vorne bei den Friseursesseln bestellt ein echt cooler Vater (die Sonnenbrille bleibt auch in geschlossenen Räumen auf) für seine beiden Buben je einen “Fallout-Haircut”. Weil ich eh nix besseres zu tun habe, richte ich meinen Blick auf die erwartete Verstümmelung der Kinderköpfe mit der Null-Millimeter-Klinge. Kommt aber nicht. Und weil ich immer noch nichts besseres zu tun habe, weil die Pedikeuse an meinen Zehen immer noch herumdoktort, denke ich ein bißchen nach und komme zu dem Schluß, daß da eben kein Hiroshima-Haarschnitt geordert wurde, sondern ein falscher Irokese.

Es hilft, wenn man Vorkenntnisse hat und weiß, daß die Frisur, die wir im Deutschen “Iro” nennen, hier “Mohawk” heißt, und das, was den Knaben gerade geschnitten wird (Seiten kurz, aber oben noch was zum nach oben kämmen dran lassen), deswegen “Fauxhawk” heißt.

Kaum daheim angekommen, gibt mir Wikipedia recht.

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