Samstag, früher Nachmittag. Wenn wir heute keine Photos vom Fluß und vom Herbst und überhaupt machen, dann wird das dieses Jahr nix mehr. Morgen um die Zeit sind wir schon wieder weit, weit weg von hier.
Was noch vor drei Tagen einfach “schnell ein paar Treppen runter und da” gewesen wäre, nimmt in unserem Zustand ausgewachsener Trägheit komplizierte Dimensionen an. “Muß noch Schuhe anziehen. Und Strümpfe.” “Nochmal auf’s Klo.” “Braucht man schon ein Hoodie?” “Natürlich Hoodie! Christoph hat sein Stativ dabei.”* “Meine Batterie ist fast alle.” “Falsches Objektiv für den Baum. Erst wechseln. Dann Bild machen. Dann wieder wechseln.” “Muß auch noch mal.” “Hat wer meine Socken gesehen?”
Es soll Menschen geben, die mit weniger Vorbereitung eine mehrwöchige Amazonasexpedition durchführen. Streber!
* Klingt vielleicht kompliziert, ist es aber nicht: Christoph hat eine Neigung zum Photographieren bei schwindendem Licht. Gerne Serien von “Die Sonne steht schräg” bis “Nun ist es rabenschwarze Nacht geworden.” Als solidarisch Beistehende endet frau dabei traditionell immer dunkelblau gefroren.