Die Bewohner der Bay Area sind ab sofort schwer beleidigt. Allesamt. Kollektiv und überhaupt. Weil es nämlich heute geregnet hat. Zwar nur gerade mal genug, daß die staubigen Windschutzscheiben jetzt mit ein paar Schlieren durchzogen sind und insgesamt höchstens soviel, daß die Feuchtigkeit kurz auf den Straßen sichtbar war. “Trotzdem! Wir sind beleidigt!” schimpft die ganze Region mit verschränkten Armen. “Im Juni regnet es nicht.”
Herrschaften! Es ist so trocken, daß ein feuriger Blick genügt, um ganze Wälder in Flammen aufgehen zu lassen und jeder Rasen, der nicht dauergesprengt wird, gelb und dorr vor sich hinwelkt. “Trotzdem! Wir sind beleidigt!” schimpfen sie unverdrossen weiter. “Im Juni hat es nicht zu regnen. Nicht hier.” Halb Europa erholt sich gerade von Überschwemmungen, in manchen Gegenden Kanadas gibt es nach wilden Überflutungen erst seit ein paar Tagen wieder Strom, da werden doch die paar Tröpferl… “Nix da. Wir sind beleidigt.”
Aber sich seit Monaten darüber beschweren, daß sie jeden Abend Garten gießen müssen.
G’schwerl elendiges.