Bumm – Schepper – Klatsch – Klirr – Do-do-do-Dong – Baarrrrummmm – Dotz – Platsch – Flotz – Huuuiiiii – Peng…
Was ist da los?
Auf der Bühne des Theaters am Sozialamt steht eine überaus faszinierende Appartur aus fünf billy-großen Rahmen (Idee und Aufbau: Lorenz Seib) in deren einem sich wie durch Zauberhand auf einer Kurbel kreuz und quer gespannte Fäden aufrollen, die offensichtlich Impulse auslösen. Dann rattert eine Nähmaschine, rast ein Matchboxauto in ein Aquarium und orangene Springkugeln hüpfen über die Bühne, fließt ein Wasserstrahl durch transparente Plastikrohre und Trichter in einen Eimer, malt ein Wischwaschwusch abstrakte Bilder, spielt ein Schneebesen Gitarre, irgendwo steigt Rauch auf, ein Ventilator betreibt einen lustigen Propeller, eine Aufschnittmaschine surrt, ein Winkekatzentrio winkt – alles vollkommen sinn- und zweckfrei, absolut nutzlos, total absurd und ungeheuer charmant.
Irene Rovan und Lena Vogt, in ganz eigenartige harlekineske Overalls gewandet, tragen dazu Kafka-Texte vor. Das passt. Irgendwie. Das Ende ist erreicht, wenn die Kunstreiterin vom Pferd fällt und alle Fäden auf der Spule in einem dicken Wust aufgerollt sind.
So etwas habe ich noch nie gesehen und möchte den Abend doch nicht missen. Fremd und befremdlich, absurd und absonderlich, wunderlich und wundersam. Schön.
Sie spielen im Mai noch einige Vorstellungen. Wer die Zeit findet, möge hingehen. Vielleicht kommt dann mehr Publikum zusammen als an dem Abend letzte Woche, wo gerade mal 16 Menschen den Weg ins Theater fanden.