An einem Tag wie heute…

…wenn Metaphern auf die schiefe Bahn geraten, dann sagt der Direktor des Kompetenzzentrums fĂŒr Rechtsextremismus- und Demokratieforschung in Leipzsch schon mal SĂ€tze wie diesen: “Die deutsche Justiz”, sagt er dann, sei ja schon immer “auf dem rechten Auge eher gleichgĂŒltig”.

Schon lĂ€nger nicht mehr im Fernsehen: “River” (2015)

Eine sechsfolgige TV-Mini-Serie mit Stellan SkarsgĂ„rd in der Titelrolle als Detective John River und seinem wunderbaren Sidekick (was wĂŒrde die sich zu Recht ĂŒber diese Bezeichung beschweren) Nicola Walker als Jackie ‘Stevie’ Stevenson. Gemeinsames Quadruple-Hach!

Alle, aber wirklich alle, haben Macken, Traumata, irgendwelche Defekte. Alle, aber wirklich alle, streben eigentlich nur nach ihrem kleinen GlĂŒck und dann kommt ihnen das Leben dazwischen.

“Creator” und Autorin Abi Morgan hat das wirklich gut gemacht. Die Besetzung mit ausgezeichneten Schauspielern bis in die letzten Nebenrollen könnte besser nicht sein. (Was ist eigentlich der Status des von mir schon lange geforderten Casting-Oscar? Hmmm?) Die Dialoge sitzen wie HĂ€nde in Handschuhen. Gut sitzenden Handschuhen. Morgan wertet ihre Figuren nicht, jede, ob kriminell oder auf Seiten der Ordnungsmacht oder irgendwo dazwischen, hat Licht- und Schattenseiten, jede kriegt irre viel Zeit, sich zu entwickeln, wenn alles gut lĂ€uft, und es lĂ€uft gut, wechselt man als Zuschauer mehrfach Neigung oder Abneigung.

Gedreht wurde in London. Im London der VorstĂ€dte, Wohnblocks, Billigkneipen und -lĂ€den. Der langen Fahrten in Öffentlichen Verkehrsmitteln, ober- und unterirdisch. Kein Big Ben, kein Eye und wenn es dort wirklich einen royalen Palast geben sollte, haben diese Leute nichts damit zu tun.

Ich habe mich in zwei Abenden durchgeguckt und mich sehr gefreut, dass nicht kĂŒnstlich eine zweite Staffel oder ein dummes Spin-Off angeflanscht wurde. Doch, das kann man gut ansehen. Machen, wenn’s mal wieder regnet.