“Du magst doch Thriller?” haben sie gesagt. “Hhhnnnjahajein…” habe ich geantwortet. “Manchmal.” “Ja, aber,” haben sie gesagt. “Diese dänische Serie? Mit dieser sehr schrägen Kommissarin Lund? Die fandest du doch gut?” “Jahaha”, habe ich gesagt. “Die schon. Habe sogar sehr positiv drüber geschrieben. Hier: https://flockblog.de/?p=45882.” “Na also,” haben sie gesagt. “Deren Autor hat einen Thriller geschrieben. Wurde auch verfilmt. Willst du den nicht mal lesen?” “Na gut,” habe ich gesagt. “Mach ich.”
Hätte ich mal besser bleiben gelassen.
Sveistrup hat einen 600-Seiten-Wälzer hingerotzt, nach genau demselben Strickmuster wie in “Forbrydelsen”. Unglaublich brutale Frauenmorde (immer erst grausamst halb totgeschlagen, dann noch bei vollem Bewußtsein Gliedmaßen abgesägt, dann ganz totgemacht), ein paar politische Machtspiele, ein eigenartiger Ermittler, dieses Mal männlich. Susanne Dahmann hat die Übersetzung aus dem Dänischen besorgt und sie noch schlechter hingekriegt, als die seinerzeit von mir schon als grauenerregend monierte deutsche Synchronisation der Serie.
Man kann das Buch nicht lesen, ohne ständig an den schlechten Übersetzungen hängenzubleiben. Und dass das Thema wieder die in epischer Breite ausgewalzte brutale Gewalt gegen Frauen ist, macht es nicht besser. Ich habe das Machwerk nach knapp 100 Seiten nur noch diagonal gescreent, in der Hoffnng, dass es besser werden möge. Aber nein, gar nicht, bis zum an den Haaren herbeigezogenen Schluss nicht.
NICHT, ich betone, NICHT LESEN!