Früher, als ich noch vom Küchentisch in San Bruno aus meinem Gastland erzählte, waren die Inhalte exotischer und der Großteil meiner Leser weit weg und meist längst im Tiefschlaf, wenn ein neuer blogpost rauskam.
Inzwischen ist das anders, viele lesen den flockblog fast in Echtzeit. Das ist zum einen ein großes Kompliment, vielen Dank dafür, hat aber auch einen Effekt auf die dichterische Freiheit der Autorin (“Wie? Du hattest Wurschtbrot zum Abendessen? Du hast doch geschrieben, du machst dir Salat…”), macht mich aber dafür zu einer besseren Zuhörerin. Was bleibt mir denn auch übrig, wenn ich eine Geschichte anfange mit “Neulich, in diesem Jazzkeller…” und mein Gegenüber mich mit einem wissenden Lächeln unterbricht “Ja, hab ich gelesen. Die Unterfahrt wieder, gell? Und du hast ja wohl ein Faible für Blechbläser…”
Vielleicht sollte eine Frau doch ein Geheimnis haben. Oder mindestens zwei. Oder drei.