Die Demirsche aus dem Dritten ist im Waschplan verrutscht und hat das erst gemerkt, als ich froh- und waschgemut mit meinem Korb voll ich-habe-eine-Woche-lang-geniest-und-gehustet-Bakterien-Wäsche vor den rotierenden Maschinen stand. (Vor denen sie ebenfalls stand und in Begleitung von Hund und Tochter Demir der Wäsche sinnierend beim schäumenden Drehen zusah, aber das ist eine andere Geschichte, die kein anderes Mal erzählt werden soll.) Frau Demir ist daraufhin in Verzweiflung ausgebrochen und hat angefangen zu weinen, Frau Demirs Töle solidargeheult und Frau Demirs Tochter geschimpft. Worauf Frau Demir in bester biblischer Schuldtradition ihre Haare raufte, sich mit beiden Händen gegen Kopf (“Duu-uumm bist du! Und bleeede!”) und Brust schlug und schließlich um Vergebung flehend vor mir auf die Knie sank. Keine gute Idee. Erstens war ich von soviel Krach und Drama am Samstagmorgen vollkommen überfordert (man erinnere sich, ich wollte nur rasch die Maschinen befüllen), und zweitens bedurfte es einer konzertierten Aktion von Tochter Demir und mir, die plärrende Mutter Demir vom feuchten Waschküchenboden wieder in die Senkrechte zu bringen.
Sobald sie stand, wurden wir informiert, dass sie, die Demirsche nämlich, frieher in Kraaaankenhaus gearbeitet habe, und ganz genau weiß, was Piieenktlichkeit ist und sie sich diesen Fauxpas bin in ihr duuunkles Graaab nie niemals nie nicht nimmermehr verzeihen werde können, ganz egal, wieviele Absolutionen ich erteile. Da schau her, Krankenhaus. Ich hätte Oper vermutet. Dramatischer Mezzosopran mit extra Drama und Triplemezzo. Mindestens.
Meine Fresse! Lesson learnt: Nie wieder Waschsamstag, nie niemals nie nicht nimmermehr!