Der Herbst, also das Stattfinden von Jahreszeiten im allgemeinen und dieser im besonderen, treibt mich schon sehr um. Nicht zuletzt deswegen, weil danach der Winter dräut. Umso mehr genieße ich einen Tag wie heute. Heiß, bei klarem weiß-blauem Himmel, mit vollen letzten Früchten und den ersten bunten Blättern. Von einem Lüftchen getrieben. Selbstverständlich, so viel Lyrik muß sein.
Herr Rilke, warum haben sie von diesen göttlichen Tagen nur zwei bestellt? Wie wäre es mit durchgehend bis März und dann einem frühzeitigen überdurchschnittlich warmen Frühjahr, gefolgt von einem Sommer wie diesem? Meine Stimme haben Sie.
Ich nämlich habe diese Woche schon sehr neidvoll auf die gefütterten Jacken und Stiefel anderer geschielt, wohl wissend, daß meine wirklich warmen Sachen noch in Koffern und Rucksäcken in Kartons in einem Container auf einem Schiff herumschwimmen. Unerreichbar weit weg.
PS: An Herrn Bauer, Eddie: von wegen Alljahresjacke. Bibber.
PPS: Eine mindestens ebenso deutliche Indikation für Herbst wie bunte Blätter sind die bunten Fleece-Decken auf den Stühlen der Straßencafés.