Plan B

RegenwaldWeil man ja in Bayern im Mai immer noch eine Schlechtwettervariante braucht, gibts statt Nachenfahrt zur Roseninsel Im-Wald-Rumlaufen. Und zwar in Rosenheim, da haben sie nämlich den Regenwald überdacht. Auf dem Weg liegen Dörfer mit so schönen Namen wie “Willing” – wobei “Unwilling”, das natürliche Schwesterkaff, übrigens nicht ausgeschildert war und dieser Umstand uns zu den wildesten Mutmaßungen (Feinde, Schlachten, Übeltäter) animierte und unzählige Zwiebeltürme, wobei mehrfach die Absprache zwischen Kirchturmbauer und Zwiebelplaner gefehlt zu haben scheint und zum Design “Dicker-Klops-auf-dünnem-Stengel” führte. Nett und kurzweilig ist die Fahrt und schon sind wir im P1, was in Rosenheim keine coole Disco, sondern ein Parkhaus ist.

Da ist den Herren und Damen Lokschuppen eine recht hübsche Ausstellung gelungen! Genug Ameisen, um meinen Begleiter glücklich zu stimmen (mich auch, ich hätte denen noch stundenlang beim Blättersäbeln und -schleppen zuschauen können), viel Wissenswertes ansprechend aufbereitet, doch ja. Leider auch wahnsinnig familienfreundlich. Ein bißchen habe ich mich zurückgesehnt in die alten Zeiten, wo Väter zu Himmelfahrt zuverlässig mit dem Bollerwagen saufend durch die Lande ziehen und Weib und Kinderschar daheim sich selbst überlassen, dann hätte ich nicht laufend in den eh schon engen vollen und verwinkelten Räumlichkeiten noch Super-Outdoor-Strollerreifen in die Hacken gekriegt. Mir will scheinen, daß standesbewußte Eltern keine Kinderwagen in Normalgrößen oder gar Buggies in ihren Geländewagen mitführen können; da braucht scheint’s auch das Balggefährt Breitreifen mit Heftigprofil.

Aber sonst war’s wirklich sehr schön und im übrigen gildet die Liberalitas Bavariae. Das ist mir dann auch gleich wieder eingefallen, als wir auf dem Schuppenvorplatz bei mildem Sonnenschein ein Regenwald-Motto-Mittagessen zu uns genommen hatten.

Voller Bauch ist friedlfertig.

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