Ich hatte es sooo satt mit der ewigen Pümpelei in der nicht wirklich spülenden Toilette und dem Brühenrücklauf in die Badewanne, und als heute früh nach dem Wäschewaschen in meinem Vorgarten Seifenschaum stand, war das Maß voll: ich brauche einen Klempner. Am besten heute. Am besten sofort. Mein Vermieter stimmte zu, ich solle einfach mal alle Rohre flushen lassen, das habe früher auch immer geholfen – “it’s a known problem”. Bei Yelp gibts nur einen Plumper in der Gegend, bei dem sich die Kundschaft mit Fünfsternekritiken geradezu überschlägt, den will ich auch. Und weil ich ein Glückskind bin, kam er kaum zwei Stunden später, besah sich die Bescherung und diagnostizierte: “You have a sewer problem, lady” und wollte wissen, wo denn hier der zentrale Ablauf (oder wie das heißt) sei. Ich habe keine Ahnung, woher in exakt diesem Moment Nachbar Francisco auftauchte, aber er war da und konnte Klempnerwunder Lonnie mit fachmännischem Rat zur Seite stehen. Als sie sich soweit auf die Vorgehensweise (das Klo muß weg) geeinigt hatten, verschwand Francisco wieder, genauso unauffällig, wie er gekommen war.
Lonnie ging mit seiner “Snake” zu Werke, fluchte, dem Anlaß angemessen, “Shit! Shit! Shit!” und stocherte im Trüben, bis die Wände wackelten. Irgendwann klang das “Shii-iit” anders, das war, wie er mir erklärte, “The Break-Through”. Der Blockierer war ein Stoffetzen, wahrscheinlich so alt wie das ganze Haus. Zwei Stunden später war alles wieder gut, ich habe sogar eine schriftliche Garantie bekommen, daß er wiederkommt und die Prozedur nochmal und kostenfrei durchführt, wenn das Problem in den nächsten 15 Tagen wieder auftritt. (“With them old pipes you never know.”) Der Boden ist gewischt und die Badewanne geschrubbt, der leichte Merde-Odeur mit Sandelholzduft übersprüht – und wenn alles gutgeht, dann sehe ich Lonnie nie wieder.
Ein Wunderwerk der Klempnerei – ja! Darauf auch von mir fünf Sterne!