24°C und sonnig*

Leichte Schauer, die zu Regen werden, der zu einem ausgewachsenen Regensturm wird, hatte der Wettermann heute früh angekündigt, als ich in einem blendend hellen Morgenrot** sonnenbebrillt zur Arbeit fuhr. Nicht erwähnt hatte er, daß diese Niederschlagswechsel fließend (hihi, Wortspiel) innerhalb der einen Dreiviertelstunde stattfinden, in der ich wieder nach Hause unterwegs bin. Mit Scheibenwischer auf 0,3 (doch, das geht beim Passat) über 1 auf Höchststufe und Wasserskifahren. Und ich mußte zwischendrin noch zwei Mal aussteigen, um Zeugs für unsere morgige Weihnachtsfeier zu besorgen, die bei unserem sonst recht zuverlässigen Lieferanten “out of stock” waren.

Ich, der größte Weihnachtsfan von allen, renne im strömenden Regen zum Supermarkt und besorge Candy Canes (rot-weiß-gestreifte Zuckerstangen mit künstlichem Pfefferminzaroma), Hershey’s Holiday Kisses in den Geschmacksnoten besonders widerlich sowie Lebkuchen, plombenziehende Hard-Toffees in saisonal gefärbten Einwickelpapierchen und eklige Russel Stover Boxes of Chocolate und bezahle bei einer Frau mit Elfenhütchen und Leichenbittermiene. Ich hasse Frosty! (Ich wäre nie auf die Idee gekommen, für dieses allenfalls grenzwertig eßbare Zuckerwerk Geld auszugeben, wenn meine amerikanische Gewährskollegin nicht darauf bestanden hätte, daß es sich um integrale Bestandteile von Weihnachten an sich handelt. Sie muß das wissen, ihr hat man von klein auf den Strumpf mit sowas vollgestopft.)

Weiter zum Mexikaner. Der Parkplatz ist eine einzige Pfütze mit vereinzelten sehr tiefen Stellen. Der Regen kommt aus allen Richtungen. Hrrrggnn! Wer ist denn bloß auf die saublöde Idee gekommen, zum Nachtisch als Gegengewicht zu den vielen Potluck-Desserts, auch einen großen Obstteller mit gesunden saisonalen Früchten anzubieten? Ach, ich war das? Saublöd ist die Idee trotzdem. Ich plantsche zur Viktualienabteilung, und suche die besten Mangos, Melonen, Mandarinen und kleine rotbackige Äpfelchen und Birnchen aus. Geht mir doch weiter mit “Feliz Navidad”!

Daheim. Pumpi jodelt und sprudelt Wasserfontänen auf die Straße. Brav! Eigentlich will ich erst mal was Trockenes anziehen, aber vorher muß ich wischen. Die große Pfütze in der Garage, ein paar kleinere im Bad. Kurz überlegt, ob ich mal die Klospülung betätigen soll, immer in der Hoffnung, daß wenigstens die inzwischen wundergeheilt ist? Nein, so mutig bin ich dann doch nicht. Da repariere ich doch lieber schnell wieder das Internet. Das ist in den letzten 10 Minuten drei Mal ausgefallen.

Oder noch besser: ich mache Brotpudding. (Weil bei uns in der Firma so viele gerne kochen und backen, habe ich den Nachtisch beim Caterer wieder abbstellt und stattdessen ein Potluck ausgerufen. Es freuen sich alle. Die, die mit ihren kulinarischen Talenten angeben können und die, die nur essen. Hauptsache, sie loben recht.)

* So ist das Wetter heute da, wo ich am Montag hinreise.

** Genau. Toni ist heute in die Weihnachtsferien abgereist und ich fahre früher los. (Weniger Stau, schöneres Morgenrot.) Gute Reise, Toni und gute Zeit!

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