Leaving on a Jetplane

Obwohl wir erst spät aus dem Büro loskommen, bin ich rechtzeitig am Flughafen, Gepäck ist eingecheckt, noch eine schnelle SMS an Toni, daß ich jetzt zum Security Check gehe – und wo ist dieses verdammte Handy? Dammit! Doppeldammit! Das liegt daheim auf dem Küchentisch und lädt auf. Zefix! Kurz erwägen, ob ichs einfach zurücklasse. Ja? Nein! Geht nicht. Geht gar nicht! Also Blitzaktion starten: wieder raus aus dem Flughafen, da fährt auch schon das von mir herbeigewünschte Taxi vor, der Fahrer läßt mich, obwohl das ganz und gar illegal ist, bei “Departures” einsteigen, braust zum Häuschen, und während er am Ende der Sackgasse wendet, springe ich flott rein, Handy ab- und einstecken, wieder abschließen, noch ein Abschiedsblick und dann rasen wir auch schon wieder zum Flughafen. Keine 20 Minuten und 30 Dollar ärmer bin ich wieder am Ausgangspunkt, vor dem Security Schalter. Puuaaaahhh! Das ist gerade nochmal gutgegangen. An der Security ist nichts los, so sehr nichts, daß die TSA-Menschen sogar herzlich mit mir über meine Nachlässigkeit lachen, als ich durchgehe und das eben gerettete Handy in meiner Hosentasche piepst. Und die lachen sonst nie.

Das Gate füllt sich langsam mit Mitreisenden, am auffälligsten ist ein Vater mit vier Kindern + Frau, alle in butterblumengelben T-Shirts und in dem Gewimmel nicht zu übersehen. Bei näherer Betrachtung kann man sich allerdings nur wünschen, daß die Frau in einem kündbaren Anstellungsverhältnis steht, so wie der Typ sie jedes Mal anhirscht, wenn eines der Kinder Begleitung für einen Toilettengang braucht. Dann noch ein Model mit Entourage und mehr Handgepäck als die sechsköpfige Gelbfamilie insgesamt aufgegeben haben dürfte und eine Asiatin in knappem Top, die sich zur Freude aller anwesenden Männer durch die verschiedenen Warrior-Posen yogat. Manche Frauen nesteln verstohlen schon nach ihren Schlafbrillen, um ihren angetrauten Gaffern die Scheuklappen anzulegen.

Dann steigen wir ein und super! die 100 Dollar für den Platz am Notausgang haben sich echt rentiert. Ich müßte mir noch ca. einen halben Meter Bein wachsen lassen, damit ich bis an die Wand vorne reiche. Mein Nachbar ist ein polnischer Student, der gerade nach einem Vierteljahr Work and Travel wieder an die Uni in Breslau zurückfliegt und wir vertreiben uns die Zeit bis zum Abendessen mit darüber angeben, wer schon wo war und wie schön wir das dort fanden. Dann gehen wir schlafen und 11 Stunden später sind wir in München. So einen schönen ereignislosen Flug hatte ich schon lange nicht mehr. Und weil ich, kaum angekommen, gleich mit Rainer in seinen Geburtstag hineinfeiere, gehe ich erst ganz spät schlafen und bin so alle, daß ich nichts mehr tun kann, außer durchzuschlafen.

Jetzt gehts in Urlaub!

PS @ Toni: überhaupt.

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