Soooo schlecht ist das mit der Sommerzeit doch nicht. Ich schreibe dies beim Abendessen, im Garten bei untergehender Sonne, dem Duft frisch gemähten Grases (bester Sam von allen) und knapp 24°C. Hach! Und jetzt noch ein Camparerl. Das Licht schwindet, es langt gerade noch zum Durchblättern eines Kataloges. Katalog? Ja, mein Badeanzuglieferant ist im Nebenberuf Adressenhändler und der irrigen Annahme, daß ich gerne “clothing home beauty” von “Soft Surroundings – my time, my place, my self” zu beziehen wünsche.
Was haben wir denn da? Ein Vorwort. Öha! Robin, President & Founder, leitet mit “What a winter we’ve all had” ein und plaudert anschließend über unser aller Sehnsucht nach Frühlingsfarben für Körper und Heim und ihre anstehenden Einkaufsreisen, alas, nicht ohne Schattenseiten. “The only hard part about travelling is leaving our goldendoodles, Molly & Zoe.” Sie schließt nach weiterem Geseire mit “Stay warm and take the time to smell the flowers.”
Ich werde bei Robin, die offensichtlich in einem kalten Bundesstaat lebt, puschelige Hunde hält und Ampersands in geradezu inflationären Mengen raushaut, nichts bestellen. Sie neigt, im Gegensatz zu mir, zu großblumigem Flatter sowie viel Pink, Rüschen, Pleureusen und Spitzen, auch fürs Dekolleté. Und weil ihre Zielgruppe nicht die Janet Jacksons dieser Welt sind, sondern prüde Ladies – die meisten der Stores sind in den Südstaaten, wobei Texas um Längen führt – kann man bei ihr “boob tubes” kaufen. Also schon was in der Bluse haben, aber erst herzeigen, wenn der Preis stimmt.
Gaaahhh! Prüdes Pilgerpack! Sink the Mayflower!
Mooohment, die haben “Before” und “After” verwechselt…
Nein. Das mag in Sachsen so sein, in Texas ist das voll korrekt, ey. Da tragen die Damen auch Sporen. Hab ich im Katalog selbst gesehen.
in Texas ist aber auch alles bigger!