Bumsti!

Gestern hatte ich einen sehr guten Grund, das Haus zu verlassen, fühle mich aber fast in der Pflicht zu vermelden, dass ich es heil auch wieder zurückgeschafft habe. Warum? Die läßlich geräumten Fußwege sind angesichts der Temperaturen zu Eisrutschbahnen verkommen, Rollsplit wird dem Winterdienst offensichtlich nur in abgezählten Stückmengen übergeben und mit der Auflage, ihn nur sehr sparsam zu verwenden. Und nun? Ein Vergnügen ist der Weg zur U-Bahn nicht. Der eine oder die andere Passantin gleitet ohne Schlittschuhe in einen wenig eleganten Sturz. Nicht alle kommen leicht wieder auf die Füße. Meine Fresse! “Gefährliches Gehen for Bloody Beginners”.

Die U-Bahn selbst fährt nur die unterirdische Strecke. Das reicht für meinen Bedarf, dürfte aber einigen Menschen weiter draußen im Norden das Leben extra schwer gemacht haben. Aus dem Untergrund hochkommend, kämpfe ich mich über vereiste Treppen (Rolltreppe, was ist das?) nach oben und verliere auf einer Eisplatte die Bodenhaftung. Zum Glück dämpft ein dicker weicher Schneehaufen meinen Sturz und, weil sofort nette Menschen zur Stelle sind, die mir aufhelfen, stehe ich bald wieder klitschnass aber mit heilen Knochen selbständig.

Warum ich überhaupt rausgehe? Bei der Witterung? Auf mich wartet eine Überraschung. Auf die dürft ihr auch noch warten, die kommt erst im nächsten blogpost.

Der Heimweg gestaltet sich ähnlich spannend, die Eisrutschbahnen sind durch die zunehmend kälteren Temperaturen nur noch gefährlicher geworden. Von den acht Menschen, die mit mir meinen U-Bahn-Aufgang nehmen, stürzen drei. Ein junger Mann kommt nicht mehr hoch. Für den rufe ich einen Sanka und bleibe bei ihm, bis der Lalü 20 Minuten später eintrifft. Ein fachmännischer Griff des Sanitäters führt zur Diagnose “wahrscheinlich gebrochen”. Ich wackele wie auf Eiern und extravorsichtig bis zur bedachten Passage vor der Wohnanstalt. Nix wie Haustür aufschließen und rein. Hier gedenke ich nun zu bleiben, bis der weiße gefrorene Dreck zu Matsch geworden ist.

Jetzt aber mal ehrlich: das braucht doch kein Mensch!

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