Ich hab ja immer gefunden, dass eine Wohnlage in München, ein paar Steinwürfe von einer U-Bahn-Station entfernt, den Wohnungsinhaber privilegiert, vor allem im Vergleich zum gemeinen S-Bahnbenutzer, wurscht, ob nur Stammstrecke oder weiter draußen. (Ja, damit bist ganz besonders du gemeint, S7! Glaub bloß nicht, dass ich dir dein Vierteljahr der unzumutbaren Unzuverlässigkeiten schon vergessen hätte. Hab ich nicht.)
Gestern Abend sind mir leise Zweifel gekommen. Für die Strecke von der Münchner Freiheit zum Haderner Stern habe ich U-Bahn gehoppst und sage und schreibe, vier (4) verschiedene Züge gebraucht und doppelt so viel Zeit wie sonst, um nach Hause zu fahren. Und das gut nach Mitternacht, wenn einem eigentlich nur noch nach Heimkommen zu Mute ist. Dauert ja zum Glück nimmer lang, der Dreck: “Innerhalb von sechs Jahren soll bis 2022 ein Zukunftsbahnhof* entstehen”, sagt die MVG.
Immerhin bin ich mit meinem Architektenbuch vorangekommen. Es ist leider nicht besser geworden, aber zu dergleichen nächtlichen Irrfahrten paßts wie das Buch zum Zuch.
* Für Flugtaxis, wahrscheinlich.