Gebt der Kaiserin…

In der Buchhandlung in Schwabing, in der ich die gute Dreiviertelstunde bis zu meiner Verabredung mit Rumstöbern vertrödeln wollte, verkauft man jetzt nützliche Dinge wie Topfhandschuhe und Toilettenpapierhalter in farbenfroh und mit spaßigen Sprüchen versehen. Unnötig wie eine größere Anzahl von Kröpfen und der lebende Gegenbeweis zum Dekret, dass “form follows function”. Hmmm. Alles viel zu bunt hier und außerdem reicht das bissel Text bei weitem nicht, um mein Bedürfnis nach Gedrucktem zu decken.

Dann eben nicht, dann geh ich halt zum Friseur.

“Gott zum Gruß, meine Herren, ich bin um siebene im Biergarten verabredet und hätte gerne bis dahin die Brauen gezupft und die Haare geschnitten; schaffen wir das in einer Dreiviertelstunde?” Kurzer abwägender Blick. Dann Hand aufs Herz: “Bist du um Fümpf vor Sieem fertisch. ‘sch schwör!” Sodann zupft Cäsar und Konstantin schäumt, spült, steckt, kämmt, zwirbelt, schnipselt, sprüht, föhnt die Pracht noch flott auf Farrah Fawcett, umtanzt mich mit dem Spiegel (“da neue Locke, da auch und hier Stufe”), reißt mir um 18:54 Uhr den Umhang vom Leibe und bittet zur Kasse. Holla! Pünktlich wie die Kaiser.

Frage mich seitdem, ob mich mein neuer Umgang nun zur Kleopatra macht. Oder gildet das nur, wenn Eselsmilch & Eunuchen zum Einsatz kommen?

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