Nimmer ganz neu im Kino: God’s Pocket

Das kleine Indie-Kino in San Bruno hat großes Optimierungspotential, das fängt bei den saumäßig unbequemen Sitzen an und hört bei der sagenhaft ungeschickten Öffentlichkeitsarbeit nicht auf. Der grau auf grau kopierte Zettel, daß man heute Abend um sieben “God’s Pocket”  zeigen werde, den letzten von Philip Seymour Hoffman fertiggestellten Film, muß heute zwischen High Noon (Abfahrt zum Pool) und 16:00 Uhr (nasse Handtücher in die Waschmaschine geben) eingeworfen worden sein.

Noch drei weitere Menschen außer mir konnten solchermaßen kurzfristig ihre Samstagabendpläne umdisponieren und wir haben einen sehr guten Film gesehen. Eigentlich eine Milieu- und Charakterstudie über die Bewohner eines miesen Arbeiterviertels in einer amerikanischen Großstadt, ihren engen Zusammenhalt gegen “die da oben” und deren exekutive Vertreter, ihre Engstirnigkeit, die Flucht vor diesem Leben in die Kriminalität oder in die Psychose oder beides. Schön ist das nicht, aber atmosphärisch gelungen und mir ist es nahegegangen. Hoffmann war schon ein Großer.

Anschauen! Anschauen!

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