Close Encounters of the Third Kind

An jedem der sechs (6!) geöffneten Einreiseschalter warten gerade mal fünf (5!) Menschen, die alle sehr zügig abgefertigt werden. Als ich dran bin und die Frage nach dem Grund meines Aufenthaltes wahrheitsgemäß mit dem Verkauf meines bisherigen Arbeitgebers und meinem “Transition” – Beratungsauftrag beantworte, geschieht etwas, was noch niemals nie nicht an einem Immigration-Schalter vorgekommen ist: der uniformierte Herr wechselt in den Trost- und Mutmachermodus. Kennt er alles, von seinem Bruder nämlich. Der war damals bei der großen Entlassungswelle von HP dabei, endete in einer Art Auffanggesellschaft und wurde zu wesentlich schlechteren Konditionen als “Consultant” von Hewlett Packard wieder engagiert. Doch kaum ein halbes Jahr später hätten die da oben sich besonnen und eingesehen, daß es ohne seinen Bruder nicht geht und er wurde re-hired, mit einem höheren Gehalt als je zuvor. Ich solle mir keine Sorgen machen, genau das werde bei mir auch eintreten. Dafür kreuze er alle Finger (das entspricht hier dem Daumen drücken) und die Zehen gleich mit. “What would California be without you?” Mir bleibt schlichtweg die Spucke weg. Ja. Klar. Danke auch. Wiedersehen, Sie netter Mann. Ich muß in einem Parallel-Universum gelandet sein, sonst würde doch mein Koffer nicht schon wie selbstverständlich auf dem Gepäckband kreisen und daß es Mister Customs Man not pleased to touch my Schokoladen- und Haribobags ist bestimmt der finale Beweis.

Erst als Toni (nur echt mit dem Monsterbart) bei “Arrivals” vorfährt, mich verlädt und zum Häuschen bringt, in dem sich die Anzahl von Ameisenleichen und Spinnenweben die Waage halten, ziehe ich die Möglichkeit in Erwägung, daß das hier alles doch echt ist und die Ursache für meine ungewohnten Erfahrungen im magischen Mai und seinen sprichwörtlichen Erneuerungskräften zu suchen ist.

Holla!

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