Alle Jahre wieder stellt sich der Bewohner eines Häuschens einen Block von meinem entfernt zur Adventszeit eine Krippenszene in den Vorgarten, Jesusmariaundjoseph, Hirte, Engel, Schaf und Esel*, hübsch von innen beleuchtet. Irgendwann ist dem Schäfchen ein Bein abgebrochen und so kam es, daß es nach Weihnachten nicht mehr mit den anderen in die Schachtel kam, sondern auf den Müll. Im Jahr danach ist Baby Tschisaß durchgebrannt und letztes Jahr hatte es der Engel satt, in die leere Krippe zu starren und hat es dem Kinde gleichgetan. Nun ducken sich Mutti, Stiefvater und Hirte in einer Art Gänsemasch am Zaun zum Nachbargrundstück im Schatten. Sie sind schwer gebeugt (schaut ihr mal lebenslänglich nach unten!) und sehen aus wie auf dem Weg zum Schafott.
Joseph flackert schon, ob der’s noch bis Weihnachten macht?
PS: Der Esel gilt als vermißt. Sachdienliche Hinweise die zur Aufklärung eines möglichen Verbrechens (Salami?) beitragen können, nimmt Eduard Z. entgegen.
*Nein, kein Ochs, die haben hier in Rotfleischland nur eine begrenzte Lebenserwartung.
Gestern Abend war bei Joseph schon das Licht aus – bin gespannt, wie’s den anderen nach dieser ananassen Nacht geht.
wie war das doch gleich?
Seppi geht in die Kirche. Er schaut nach links, dann nach rechts, dann nimmt er die Maria mit. Anschließend geht er in eine andere Kirche. Er schaut nach links, dann nach rechts und nimmt Josef mit. Zu Hause angekommen, schreib er einen Brief: “Liebes Christkind, wenn du mir Weihnachten keine Playstation bringst, siehst du deine Eltern nie wieder.”
Seppi hat offensichtlich ernst gemacht:
Dad is dead und Mother Mary dümpelt mit dem Gesicht voraus in einer Pfütze. Einzig der Hirte lächelt leicht beleuchtet milde.
Ein Komplize?
naja, wenn ich mir die hirten im katholischen teil der hiesigen sektenlandschaft so anschaue, lächeln die nicht “leicht beleuchtet”, sondern eher “reichlich unterbelichtet” … messwein und weihrauch und sonstige drogen (z.b. ministranten, pfarrerköchinnen, …) haben vermutlich doch nebenwirkungen 🙂