Im Kino: Calvary*

Das deutsche Feuilleton überschlägt sich gerade mit Lobgesängen über die Geschichte eines geläuterten Mannes und guten Hirten, dem eines seiner Schäflein bei der Beichte zunächst vom Mißbrauch in frühen Kinderjahren durch einen anderen Priester berichtet und ihm dann ankündigt, ihn dafür am Sonntag in einer Woche umzubringen. Stellvertretend für alle, die Unrecht begangen haben und um ein Zeichen zu setzen, wie Unschuld stirbt.

Es ist nicht untertrieben zu sagen, daß Brendan Gleesan die Rolle seines Lebens spielt. Er geht durch die ganze Gefühlspalette, von Fassungslosigkeit über Kampf, Abschiednehmen und Abrechnen, Resignation und Aufbäumen bis zum Moment, wo er sich entschließt, sein Kreuz zu tragen.

In den Nebenrollen findet sich die Crème de la Crème englischer und irischer Schauspieler, unter anderem der hochverehrte Chris O’Dowd.

Das deutsche Feuilleton hat recht: Anschauen! Anschauen! Anschauen!

(Wenn’s geht mit Untertiteln, ich hatte mit der O-Ton-Version doch manchmal zu kämpfen.)

* Deutscher Verleihtitel: “Am Sonntag bist du tot”

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