Kurz zusammengefaßt mein Fazit: Der Stückl ist auch nur glücklich, wenn er die Bühne vollkommen total einsaut.
Die etwas ausführlichere Version: Shakespeare hat eigentlich zwei Stücke geschrieben, die weder in Form noch Inhalt so wirklich zusammenpassen. Der erste Teil ein Drama, in dem ein psychopathischer Machthaber vor lauter Eifersucht seine ganze Familie in den Tod oder mindestens ins Exil treibt, der zweite Teil ein Schäferspiel, was sich bei Stückl in Ringelspiel mit Anfassen übersetzt. Als Klammer dient das einst in der Fremde ausgesetzte Kind Perdita, das inzwischen zur Prolljungschäferin mit Evelyn-Künecke-Schnauze herangewachsen ist und sich einen Laubhut- und Leintuchlover hält. Florizel, Königssohn inkognito.
Ansonsten Popkultur, bunte Kostüme, Kalauer, Grillhendel, Prolls, Bumm, Schepper, Klirr, Brüll, Slapstick, Drehbühne und alles vollkommen total eingesaut.
Sehr gut, daß, wo Shakespeare seine weiblichen Darstellerinnen in Schönheit leiden läßt, Christian Stückls Frauen starke überlegene Figuren sind, die dem tobend-torkelnden lauten Mannsvolk mit nachsichtiger und darum sehr überheblicher Toleranz begegnen. Das aufrechte Abonnentenpublikum in der Reihe hinter uns war’s nicht zufrieden: “Der König in Adiletten, das hätte es aber doch wirklich nicht gebraucht.” Stimmt, aber keine Angst. Der Stückl tut nix. Der will sich nur einen Jux machen.