Es werde Licht

Meine KĂŒche mutete zuletzt an wie ein eher schummriges Bistro. Die Art, wo der Arzt aus der Nachbarschaft auf einer schlechtgewischten Tafel mit einem viel zu kurzen KreidestĂŒmpchen das abendliche MenĂŒ hinkrakelt, man auf wackeligen StĂŒhlchen an viel zu kleinen Tischen winzige Portiönchen serviert bekommt, die wesentlich schöner aussehen als sie schmecken und man sich aber nicht traut, das laut zu sagen. Nicht bei den Preisen!

Wo war ich? Genau. Licht in der KĂŒche kaputt. GlĂŒhbirnen austauschen erfolglos, es blieben einfach zwei neue Birnen dunkel. Hmmmm. Wen kenne ich, der einen Elektriker kennt? Hah! Meine Allzweckwaffennachbarin Carmen. Der fĂ€llt denn auch gleich ihr Cousin ein, der ist Elektriker. Aber auf der anderen Bay-Seite. Macht nichts, “I just have to get him down here.” Das ist mir schon wieder peinlich, meine Mutter hat mir nicht umsonst die heilige Verpflichtung auferlegt, nur ja keine UmstĂ€nde zu machen, nirgends und niemandem. Carmen kennt meine Frau Mama nicht und lĂ€ĂŸt das a) nicht gelten und hat b) einen Gatten. Der kommt denn auch ein paar Minuten spĂ€ter angedackelt, sieht sich die Sache an und diagnostiziert: “Schalter kaputt”. Das kann er selbst, fĂŒr sowas braucht man doch Carmens Vetter aus Dingsda nicht zu bemĂŒhen. Vorhin war er hier, und seitdem ist es wieder hell. Wenn ich wieder zurĂŒck nach Deutschland gehe, dann suche ich mir da auch ein mexikanisches Wohnviertel mit solchen Nachbarn!

Gracias! Muchas Gracias! Muchissimas Gracissimas!

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