Mamma Mia, here I go again

“It’s such a nice day. Und darum will ich dir, Sabine, heute eine Freude machen und spiele die ganze Doppelstunde lang ABBA. Die magst du doch so gern.” Ach Desha, woher sollst du wissen, daß die Fee an meiner Wiege nicht für die Gabe des Komponierens von Symphonien oder die Entdeckung des Flock/Boson-Teilchens zuständig war, sondern für das Talent, Texte, die mit Musik unterlegt sind, ohne Mühe und nur vom Zuhören auswendig zu lernen. Ich war 13, als die blonde Hitmaschine aus Schweden den Grand Prix d’Eurovision gewann und noch leicht prägbar. Kein Wunder, daß ich j-e-d-e-n, und ich betone  j-e-d-e-n Hit von Abba mitsingen kann und das Revival vor ein paar Jahren hat das nur verfestigt. Das ist kein Zeichen von besonderer Sympathie, sondern nur von seltsamer Fee. Aber gut, zum Turnen taugen sie allemal.

Wir Dicken Damen schlagen Wellen, die einen Wetterbeobachter eine Tsunamiwarnung ausrufen lassen und irgendwie hat das ganze Schwimmbad Spaß. Die Poolmoms legen eine heiße Sohle auf den Asphalt, wobei sie darauf achten, hinter Säulen außerhalb der Sichtweite ihres trainierenden hoffnungsfrohen Nachwuchses zu hüpfen. Sie wollen sich heute wenigstens eins von den vielen “Mama, du bist so peiiiiiinlich” ersparen. Die Life-Guardessen erinnern sich daran, daß sie in einem anderen Leben Cheer-Leaders sind und geben in knappen Bikinis eine heiße Animiernummer. Mir scheint, der Wasserspiegel im großen Becken steigt vor lauter Altherrensabber. Desha hetzt uns umeinander und die liebe Sonne lacht.

Alles gut. Außer, daß zum ersten Mal in diesem Jahr 3mm Neoprenjackerl ein bißchen zu viel sind. Das läßt hoffen.

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