Was die Bäurin nicht kennt…

Eine Dame, die aussieht wie die zähe Mutter aller Yogini, baut den feuerroten Instruktoren-Ghettoblaster am Babypool auf und meine Dicken Damen entdecken ihren Inneren Stoffel “Das ist nicht Desha. Die kenne ich nicht. Mit der mag ich nicht turnen.” und bleiben mit verschränkten Armen am Beckenrand stehen.

Ich ja nicht. Ich bin schon drin. Ich mag’s nämlich, wenn was anders ist als sonst. Das habe ich schriftlich. Vom Fragebogen in der Friseurzeitung. Wer Fusionfood mag, wem wurscht ist, ob der Partner alleine Pornos guckt und wer lieber ins Museum of Modern Art als an den Times Square geht, der ist nämlich ein “Liberal” und Neuem schon allein deswegen zugetan, weil es noch nie da war. Einen Republikaner erkennt man daran, daß er seinen Schreibtisch aufräumt, gehorsame Kinder mag und den Times Square; nicht, weil’s da so schön bunt blinkert, sondern weil dort alle gewohnten Markennamen präsent sind. Wie gesagt, Friseurzeitung.

Die Trainerin ist irritiert. Gehören die Rand-Dicken zum Kurs? Ich winke ihnen “U comin’, ladies? Class is up.” Eine dreht auf dem Hacken um und geht wieder, die anderen lassen sich seeehr zögerlich zu Wasser und wollen Die Neue sichtbar nicht mögen. Dahlia macht denn auch alles anders als Desha. Weder mimt sie die Alleinunterhalterin, noch nimmt sie Rücksicht auf individuelle Zipperlein, sondern tut, weswegen sie gekommen ist und zieht ein beinhartes Sportprogramm durch.

Immerhin bedanken sie sich hinterher alle brav bei ihr. “Interesting” sei es gewesen. Ich hätte nie gedacht, daß ich je im Leben diejenige sein würde, die sie dann in der Umkleidekabine schimpft: “Mann, Mädels, wir sind hier nicht zum Spaß! Das war ein richtiger Work-out und der hat uns allen gut getan. Man up!”

Add a Comment

Your email address will not be published. Required fields are marked *

eleven − 7 =