Wer mit deutschem Kinderliedgut sozialisiert wird, der weiß um seine Backzutaten: Eier und Schmalz, Zucker und Salz, Milch und Mehl sowie eine Prise Safran. Und dann wird gemessen, gewogen und gerührt, ausgewellt und ausgestochen und schließlich gebacken. Das dauert.
Zeit aufwenden, um Mahlzeiten zu produzieren? Das mag der gemeine Amerikaner nicht. Und wird innovativ. So wie Otis Spunkmeyer (s. http://bit.ly/1azKwZT, Fußnote). Otis kauft die Zutaten en gros, mißt, wiegt, rührt, wellt, sticht aus, friert ein und wirft die Marketingmaschine an.
Zielgruppe für seine Tiefkühl-Fettundzuckercookies sind die Fundraising-Zuständigen im Land. Ob an Schulen, Militärstützpunkten, Kirchen – alle wollen schnell viel Geld für den jeweiligen guten Zweck eintreiben. Möglichst ohne großen Aufwand und auf keinen Fall schon wieder mit schlechter Schokolade (s. http://bit.ly/1dFav4P). Im November wars bei Nachbarin Carmen wieder soweit, die Belle Air School brauchte Geld für “Field Trips” (Ausflüge). Ich helfe gerne und habe zwei Container à $16 mit Plätzchen-Teiglingen erstanden.
Und so geht Plätzchen backen à l’Americaine, zwei Bleche, zwei Sorten in 10 Minuten:

Den Löwenanteil reiche ich an Sam weiter, Lyn mag die Dinger auch und wenn wirklich am Dienstag (Montag ist hier Feiertag) noch welche übrig sind, kriegen sie die Kollegen.
* wörtlich: so einfach wie Kuchen = kinderleicht