Noctoyogista

Über fast ein halbes Jahrhundert lang habe ich es mit Winston Churchill dem Älteren gehalten und sportlicher Betätigung in meinem Leben verschwindend wenig Zeit eingeräumt. Warum auch? Körperliche Anstrengung führt bei mir nicht zu Endorphinausschüttung sondern zu Schweißausbrüchen und Mauligkeit und ist tunlichst zu vermeiden. Daran habe ich mich auch gehalten. Bis ich entdeckt habe, daß man Yoga, Pilates, Thai Chi und sonstiges Gehampel auch in Wasser betreiben kann. Und daß mir das so richtig Spaß macht. Fortan habe ich jedes Wochenende meine zwei, drei Gymnastikstunden mit Desha im Babypool geturnt, mit wachsender Könnerschaft und Begeisterung. Dann hat es den Stundenplanern vom Burlingame Aquatics Club gefallen, in ihrem Herbst-Aqua-Fitness-Plan nur noch eine einzige Gymnastikstunde am Samstag anzubieten und alle anderen Trainings auf abends um 7pm wochentags zu legen. Dammit! Was tun? Zum ersten Mal in meinem Leben will ich Sport treiben und dann wollen die mich nicht lassen? Von wegen!

Frau ist ja kreativ und Toni (DANKE!) und Internet machens möglich: an Turntagen gehen wir jetzt einfach früher und arbeiten von zu Hause vor oder nach. Und ich bin ein Held und schlage bei Flutlicht mit meinen dicken Damen Wellen. Mit einer Gänsehaut von Kopf bis Nabel (der Rest ist im warmen Wasser), weil die Sonne um diese Tageszeit längst im Pazifik abgetaucht ist und sich von einem Eiswind ablösen läßt. Macht nix, zu irgendwas sind Surfershops ja selbst für mich gut: Neoprenjackerl ist schon bestellt.

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