Es gibt nichts Neues unter der Sonne

Mein Energieversorger PG&E geht mit der Zeit und bietet an, seine Rechnungen elektronisch zu bezahlen statt einen Scheck zu schicken. Keine verrückten Dinge wie Dauerauftrag oder Lastschrift, aber immerhin mit Kreditkarte. Während ich darauf warte, daß der Zahlungsvorgang abgeschlossen wird (“delays” sind nicht etwa meiner beschissenen Internetverbindung geschuldet, sondern dienen meiner Sicherheit – sagt PG&E) poppt ein Fensterchen mit einer Einladung auf, an einer Umfrage zum Energiesparen teilzunehmen. Hab’ eh nix besseres zu tun, als auf den Fortschrittsbalken zu starren, also los. Erste Frage: Ist es empfehlenswert, an heißen Tagen die Klimaanlage auf kälter zu stellen? Die Antwortoptionen sind noch nicht einmal Multiple-, sondern nur Dual-Choice, entweder right or wrong. Gut. Das ist einfach: Nein. (Außer es sind Amerikaner im Raum, die wieder mit den Händen auf Dekolleté-Höhe wedeln und leidend stöhnen: “Is it just me or is it HOT in here?”) Nächste Frage: Soll man bei einer Hitzewelle “Appliances” (Waschmaschinen, Trockner, Spülmaschinen, Computer (!), Staubsauger etc. pp) tagsüber betreiben? Nix da, erst nach 6pm. Letzte Frage: Helfen Ziegen gegen Waldbrände? Aber klar – http://bit.ly/1eXYRAu!

PG&E war scheint’s sehr mit mir zufrieden, drei von drei richtig beantwortet. Ich habe nämlich per Post eine Belohung bekommen. Ein Päckchen Wäscheklammern. Mit dem Hinweis, daß in meinem Bundesstaat an durchschnittlich 260 Tagen die Sonne scheint und Sonne und Wind Wäsche ebenso gut trocknen wie ein Trockner – “Why not try line drying your laundry?”

Ganz reizende Klipperl sind das, an deren Design die Pilgermutter ihre helle Freude gehabt hätte. Übrigens genauso wie die moderne Textilindustrie, denn sie sind nur außen abgeschmirgelt und nicht innen. Ich nehme sie trotzdem her, bin schließlich Schwäbin und  ‘atte sowieso noch nie eine Trockner.

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