1000 x Nebel (fällt heute wg. Wind wieder aus)

Statt einer Geschichte zum Nebel (einer meiner treuesten Leser hat mich darauf hingewiesen, daß er nicht recht weiß, was er mit den 1000 x Nebel-Blogposts anfangen soll), beschreibe ich heute einmal die Szenerie in der Hoffnung, daß er mich dann wieder besser versteht: Nach dem Winter und dem frühen Frühling, wo man sich was anderes als Sonne gar nicht mehr vorstellen kann, wird es hier abends neblig und die Sonne braucht ihre ganze Kraft, um die Waschküche am nächsten Tag wegzubrennen (to burn the fog off). So geht es weiter bis zum Herbst.

Jeden Abend auf dem Heimweg bekomme ich auf der Höhe von Burlingame im Westen eine neue Version des Der-Nebel-zieht-ins-Land-Naturschauspiels geboten. Und in den restlichen 10 Minuten bis nach Hause spinne ich mir eine zur heutigen Fogformation passende Geschichte zusammen und schreibe sie zu Hause auf. Für heute abend dann zum Beispiel dies:

Heute treibt der Sturm in einer wilden Jagd Wolkenungeheuer über den Himmel, in so vielfältigen Formen, daß ich mir wünsche, ich hätte breitflächige Pinsel und ein paar vorgemischte Paletten mit Echsenfarbtönen zur Hand. (Habe gestern wieder GoT geguckt und Drachen sind in meinem Denken noch sehr gegenwärtig.) Auf einmal schiebt sich eine über die ganze Länge der Hügelkette reichende schwarze Dräuwolke vor die Sonne. Doch der Sturm (Orkan-Azubi, wie es scheint), hetzt auch diese Balkenwolke weiter und als sie am Ende ausfranst, kreiert die Sonne eine Art senkrechten Lichtkorridor mit einem geradezu unwirklich feinen Leuchten. Einen perfekteren Rahmen um ein paar neue Gebote zu verkünden, findet man nicht oft. Die Herren Jahwe und Allah und Gottvater waren wohl abgelenkt und ihre PR-Abteilungen haben’s auch verpaßt. Schade, daß die Vielgötterei nicht mehr so en vogue ist, denn wenn Zeus noch als Göttervater tätig wäre, hätte er mit diesem Goldregen einen ganzen Schwung neuer Halbgötter gezeugt.

Nix wars. Keine neuen Gebote, keine frischen Halbgötter. Nur die Sonne ist wie üblich hinter den Hügeln in ihr pazifisches Schaumbad getaucht.

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