Ich stand nie vor der Herausforderung, gesundes Essen in ein oder mehr Kinder hineinkriegen zu müssen, weiß also nicht, zu welchen Mitteln aktuell in Deutschland gegriffen wird. Amerikanische Eltern sind auf jeden Fall stolz darauf, ihre Kinder auszutricksen, und ihnen die guten gesunden Sachen heimlich unterzujubeln. Der Renner ist nach wie vor das Kochbuch “The Sneaky Chef”, inzwischen mit eigener Website, Blog und allem, was sonst so dazugehört (http://bit.ly/WSESx).
Warum ich das erzähle? Wenn man’s ganz genau nimmt, wegen Sam. Super-Sam, mein guter Nachbar, hat mich letztes Wochenende wieder mit zwei Riesentüten voll Gemüse beglückt. Paprikaschoten, Tomaten, grüne Bohnen, Brokkoli, Avocados, Limetten und Zuccini, wobei ich letztere eigentlich nicht mag. Umkommen lassen kann ich sie aber auch nicht, meine Mutter würde mir noch über den ganzen Atlantik die Ohren langziehen. Internet hülf!
Das Netz kennt alle Betrüger-Rezepte (vor allem, wenn man als Suchbegriffe “Zuccini, children, cheat” eingibt) und so kommt’s, daß ich gerade zwei Ladungen “Spiced Zucchini Muffins” aus dem Ofen gezogen habe. Und weil ich keine Kinder habe, muß ich keine Lügen erfinden und die kleinen grünen Dinger in den Muffins dürfen ehrliche Zuccinischnipsel sein.
Sam hatte bei der Übergabe seines Anteils an “processed Zuccini” eigentlich nur eine Frage: “Need more?” (Habe die Botschaft verstanden und werde ihm heute Abend noch eine Tüte voll an die Trucktür binden, damit er für die Nachtschicht was zum Naschen hat.)
