Wieder what learnt (Lektion 10)

Die Hoffnung, daß etwas gutgehen möge, hat heute ein Gesprächspartner mit der Beschwörung begleitet: “God willing and the creek don’t rise!”

So ein hübsches Idiom – und die Etymologie scheint simpel. Hört man in diesem Satz nicht förmlich den Pilgervater, der der Pilgermutter verspricht, am Abend mit dem Planwagen pünktlich heimzukommen, gesetzt den Fall, daß The Lord nichts dagegen hat, und die Bächlein nicht übergelaufen sind?

Trotzdem, lieber nachschlagen und belegen können. Und in ein Wespennest geraten. Amerikanische Linguistiker liegen sich offensichtlich schon seit Jahren in den Haaren, ob “Creek” nun klein oder groß zu schreiben sei, wobei ersteres den Wasserlauf bezeichnet, letzteres einen Indianerstamm. Der Kampf gegen Native Americans wird hierzulande am liebsten totgeschwiegen, und weil nicht sein kann, was nicht sein darf, zeihen die einen Sprachwissenschaftler die anderen der Lüge in Bezug auf die Bedeutung der Großschreibung von Substantiven im 19. Jahrhundert. Die Weicheier unter ihnen schlagen vor, man möge, um Mißverständnissen (und der Rache der Rothäute) vorzubeugen, statt von “creek” von “river” sprechen. (Also “The Lord willing and the river don’t rise.”)

Mancher Leute Sorgen möchte man haben…

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