In the ‘Hood

Eigentlich bin ich vorhin bloß schnell losgegangen, um meinen Nachbarn ein paar selbstgebackene PlĂ€tzchen zu bringen (in Lyns Fall mit einem sĂŒndigen FlĂ€schchen Wein dazu, weil sie’s doch gar so mag und sich selbst nicht gönnt). Lyn hat umgehend fĂŒr morgen zum Adventskaffee geladen (sie muß heute noch schauen, was sie beim “Take Home Table” im Senior Center abstauben kann – ich hoffe, es ist weder Maisbrot noch Cinamon Rolls; beides ist fĂŒr meinen europĂ€ischen Gaumen ungenießbar).

Carmen war ein bissele im Streß, weil sie gerade die letzten Tamales fĂŒr den Tamales-School-Fundraiser zum Ausfahren in den Familienvan verladen hat (die Klasse ihres Kleinen plant nĂ€chstes Jahr einen “Field Trip” nach Washington, DC und die Schule hat natĂŒrlich fĂŒr sowas kein Geld, da mĂŒssen die Eltern schon selbst ran. Der Ausflug kostet ca. $2,000.00 pro Kind.).*

Letzte Station: Sams HĂ€uschen. Der war gerade dabei, Mittagessen zu kochen: Bohnensuppe (Klischee, aber was will man machen), Guacamole, Tortillas und ich habe jetzt sowohl den Bauch voll (“sit down, eat soup”) als auch meine GemĂŒse- und ObstvorrĂ€te fĂŒr die nĂ€chsten freien Tage reichlich aufgestockt (ich muß am 26. schon wieder arbeiten).

Jedes Mal, wenn ich im Stau fluchend kontempliere, weiter nach SĂŒden und damit nĂ€her zum BĂŒro zu ziehen, muß ich nur kurz an meine tollen Nachbarn denken und dann verwerfe ich den Gedanken wieder.

 

* FĂŒr Carmen ist das eine Herzenssache: sie ist seinerzeit auch auf diese Schule gegangen und ihre Eltern konnten es sich nicht leisten, sie nach DC mitzuschicken (vier Kinder und eine fette Hypothek). Deshalb sollte Javier unbedingt mit! Auch wenn Francisco im Oktober seinen Job verloren hat und derzeit nur Gelegenheitsarbeiten bekommt und sie letztes Wochenende auch noch die Uroma beerdigen mußten. Sie hat die Werbetrommel gerĂŒhrt, Flyers gemacht, Vorbestellungen angenommen und – mit der Hilfe ihrer Mutter, zweier Schwestern, zweier Nichten und Franciscos – binnen dreier Tage gut 100 Dutzend Tamales zubereitet.

Sam und ich haben eben auch je ein Dutzend bekommen (“You guys should try what we’ve been working on for 3 days in a row)”. YUMMIE!

Das Geld haben sie fast zusammen, bis auf knapp $300. Und bis bezahlt werden muß, schaffen sie das auch noch.

Im Zweifelsfall mit weiterer UnterstĂŒtzung aus der Nachbarschaft.

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