Hütchenspiel

Quer über zwei von drei Fahrspuren steht ein Polizeifahrzeug mit blinkenden Signallichtern. Die schwarzuniformierte Zweierbesatzung ist ausgestiegen und steht mit verschränkten Armen davor, mit eingefrorenen Gesichtszügen, als hätten sie die bewährte Methode Bad Cop/Bad Cop abgesprochen. Hinter der Bullenschleuder steht ein Pick-up-Laster, auch quer über den beiden Farhbahnen, die Schnauze reichlich in die dritte ragend. Von dessen Ladefläche herab reicht ein klar mexikanisch-stämmiger Arbeiter (schwarze Haare, schwarzer Schnauzbart, speckige Arbeitsklamotten und -schuhe sowie extremst speckiges Baseballcap mit starrem Schirm) einem derselben Ethnie entstammenden Herrn Pelonen an. Einzeln. Der trägt sie – ebenfalls einzeln – zum Kollegen, welcher sie, die Umrisse sorgsamst berücksichtigend, um ein totgefahrenes Schwarzpelztier gruppiert (wahrscheinlich ein Waschbär).

Habe ich alles ganz genau gesehen, weil der Feierabendverkehr aufgrund der Fahrzeugkonstellation gezwungen war, in quälend langsamem Schrittempo daran vorbeizukriechen. Und ich mit. Folgende Fragen hätte ich aber noch:

  • Warum kann man das Vieh nicht einfach an den Rand kehren und den Verkehr fließen lassen?
  • Wo sind die Jungs der Fachabteilung “Pest Control – Dead Animal Removal”, wenn man sie mal braucht?
  • Warum kann hier zwar keiner den Begriff “Arbeitsplatzbeschaffungsmaßnahme” aussprechen, lebt aber nach dem Motto “alles was ich jetzt nicht richtig mache, trägt zu meiner job security bei”?
  • Wird Google demnächst “Satellite-Crime-Scene-View” auf den Markt bringen?

Um Antworten wird gebeten.

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