Gelesen: Margaret Atwood – „Stone Mattress“

Nobelpreis. Yadda, yadda, yadda.

Alle, die nicht das Nobelkommittee sind und trotz meiner Empfehlung immer noch nichts von Atwood gelesen haben, mögen mit dieser Sammlung von “Nine Wicked Tales” anfangen. Eine Geschichte schöner und gemeiner als die nĂ€chste, die Sprache klar und scharf und das Ganze außerdem beste Unterhaltung.

Wer mir dann sagt, welche ihr/ihm am besten gefallen hat, die/den belohne ich mit weiterfĂŒhrender LektĂŒre aus dem reichen Schaffen von Madame Atwood. Deal?

Aus dem Vokabelheft

Da denkt man, man kenne seine Sprache und ihre Idiome und dann faßt ein Kollege die derzeitige Befindlichkeit mit den Worten zusammen “Du hast den Kaffee auf”.

Und dann stellt sich heraus, es gibt tatsĂ€chlich Regionen hierzulande, die statt null Bock, keiner Lust und keinem Nerv tatsĂ€chlich ein koffeinhaltiges braunes HeißgetrĂ€nk aufhaben. (s. https://de.wiktionary.org/wiki/den_Kaffee_aufhaben)

Again what learnt.

Gelesen: Oscar LĂ©vy und Frederik Peeters – „Sandburg“

Bin wohl ein bißchen zu spĂ€t dran mit der LektĂŒre, inzwischen hat Hollywood einen Horrorschocker (“Old”) aus der Comicvorlage gedreht.

Ich glaube, den mag ich mir gar nicht anschauen. Die schwarzen Tuschezeichnungen des Comics erlauben der eigenen Phantasie noch genug Spielraum, sich das Grauen vorzustellen, das Menschen an einem bildschönen Strand erfaßt, als sie feststellen, dass sie alle halbe Stunde um ungefĂ€hr ein Jahr altern. Es betrifft alle gleichermaßen, die Alten, die JĂŒngeren, die Kinder. Die ersten sterben schnell, die mittlere Generation altert zusehends, ja, und die Kinder wachsen in einer Nacht heran, die, die als DreijĂ€hrige mit SchĂ€ufelchen an den Strand kam, menstruiert, wird schwanger, gebiert und stirbt, alles im Verlauf von zwei Tagen.

Sehr gruselig, sehr gut gezeichnet, und bald vorbei.

Lesen!

Herr von Ribbeck (urbane Version)

So recht vertraut ist er mir nicht, der Unterschied zwischen aller HerrgottsfrĂŒh und unchristlicher Zeit am Morgen, aber es muss wohl so um diesen Dreh gewesen sein, als ich heute frĂŒh der U-Bahn entstieg, um den Termin vor dem ersten Termin bei meinem Dentisten wahrzunehmen, um endlich endlich die FĂ€den meiner letzten Zahn-OP gezogen bekommen.

Und was seh ich? Ein Herr in sehr signalfarbener Arbeitskleidung fegt die golden feuchte BlĂ€tterbeute dieser Nacht von Rolltreppen und Ein-, Auf- und AbgĂ€ngen. Wohlgemerkt: fegt, mit einem dickborstigen breiten Besen, nicht blĂ€st und lĂ€rmt. WĂ€re er mir nicht schon deswegen sympathisch gewesen, dann aber spĂ€testens, als er bei all der Kehrerei noch Zeit findet, ein kleines Kind heranzuwinken und diesem aus einer seiner prall gefĂŒllten Taschen ein paar braun glĂ€nzende Kastanien in die Hand zu drĂŒcken.

Kind glĂŒcklich, Mann glĂŒcklich und die Passanten, die’s mitbekommen haben, mit einem LĂ€cheln in den Tag gestartet. So gehts doch auch.

LieblingsbeschÀftigung

Sohoho, noch gute zwei Wochen bis zur Abreise in die Ferien. Das ist die Zeit, wo ich anfange, HĂ€ufchen zu machen. All die Dinge, die ich nicht vergessen und die BĂŒcher, die ich lesen will. Macht das vielleicht Spaß!

FehlzĂŒndungen

Eines der schönsten Zitate aus dem zweitĂ€gigen FĂŒhrungskrĂ€fteworkshop diese Woche war die Frage der Moderatorin: “Und? Was bringt dich zur Palme?”

Ach, BILD

Ich habe zugegebenermaßen keine Ahnung, um was genau es geht, außer irgendwas mit Fußball, aber die Schlagzeile ist schon schön…