Es ist mir immer ein Anliegen, meine Geschichten aus Amerika abzuschließen, auch wenn es, wie in diesem Fall, nicht zu einem Happy End gekommen ist. Ich hatte im Sommer (https://flockblog.de/?p=5178 ) von Oscar Grant berichtet, einem jungen Schwarzen, der am Neujahrstag 2009 vom BART-Officer Johannes Mehserle erschossen wurde – weil dieser vorgeblich Pistole und Taser verwechselt hatte. Letzte Woche wurde (wieder in Los Angeles) das Urteil aus der Berufungsverhandlung verkündet: 2 Jahre unter Anrechnung der bisherigen U-Haft und möglicher Vergünstigungen wegen guter Führung, d. h. er wird in knapp einem Vierteljahr aus der Haft entlassen werden. Dazu der Anwalt der Familie Oscar Grants: “Michael Vick was sentenced to four years for cruelty to dogs… this sentence says the life of Oscar Grant and African Americans is not worth as much.”
Urteilsverkündung war am 5. November, einem Freitag. Abends kam es – erwartungsgemäß – zu Ausschreitungen in Oakland. Wurden wegen Regens und extremer Überzahl der Polizei verfrüht abgebrochen. Anschließend war Wochenende.
Übrigens, in der Declaration of Independence ist – im Gegensatz zum Grundgesetz für die Bundesrepublik Deutschland – kein Wort darüber zu finden, dass jemand wegen seiner Rasse nicht benachteiligt werden darf.