Mann, was das ein tolles Konzert! Immanuel Wilkins ist einer von den Musikern, die einen Blutbund mit irgendeinem Dämonen geschlossen haben müssen – sonst kann man einfach mit 25 noch nicht so gut sein. Wo will der mal hin, wenn er doppelt so alt ist? Meine Herren!
Gleich die erste Nummer, “Warriors” reißt einen mit ihrer wilden Energie vom Stuhl. Schon mittig sind Wilkins am Altsaxophon und sein göttlicher Quadruple-Hach!-Schlagzeuger Kweku Sumbry (der hat gleich daneben unterschrieben) schweißgebadet, sie steigern sich aber doch immer noch weiter bis in ein grandioses Finale, kongenial unterstützt von Micah Thomas am Piano und Bassist Daryl Johns. Was für eine Power, was für ein Groove!
Sie können aber auch ganz anders. Das letzte Stück vor der Zugabe, dessen Namen ich leider nicht weiß, war sowas von magisch-mystisch-medidativ, dass ich in endlosen Wüstendünen in den stahlblauen Augen imaginärer Tuaregs ertrunken bin. Doch. Genau so.
Ich war so beseelt, dass ich dem MVV sogar nachgesehen habe, dass man vom Max-Weber-Platz bis zum Haderner Stern weit über eineinhalb Stunden in einer bunten Auswahl von Verkehrsmitteln brauchen kann. Die Nacht war lau und ich gnädig. Ich gehe aber davon aus, dass zukünftig auf der Strecke der U6, zwischen Implerstraße und Odeonsplatz die weltschönsten und -stabilsten Weichen verbaut sein werden. Mindestens.