Novemberfahrt

Die Welt auf links gewendet, mit wulstig-fransigen Vernähnahten in Keingelb, Keingrün, Keinbraun, Keinocker, Keingarnix und Schongarkeinrot. Alles verschwimmt in einem einheitlichen matten fahlen trüben welken graugrauen Nebelbrei, keine Farbe, nirgends. Im Radio featuren sie auf den Gebildete-Schichten-Sendern den Totensonntag, Totentänze, Sterbebilder und andere Totenkulttraditionen sowie den Volkstrauertag. Der einzige Lichtblick ist der Blitzer an der Baustelle.

Meine Fahrt führt mich wieder zu den Eltern und dieses Mal ist alles anders. Der eine liegt nach einem Sturz im Krankenhaus und wähnt sich in seiner Demenz in der Klinik der benachbarten Großstadt seiner Jugendjahre, die andere hat nach einem Krankenhausaufenthalt das zukünftige gemeinsame Doppelzimmer im Pflegeheim bezogen, das sie allerdings vorerst noch mit der Vormieterin teilen muss, die erst zum Monatsende räumt.

Altwerden ist nichts für Feiglinge und frühe, viel frühere Vorsorge viel wichtiger, als wir alle zu glauben bereit sind.

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