Ziemlich neu im Residenztheater: Ferdinand von Schirachs “Gott”

Selten solchermaßen konsternierte Blicke gesehen, als die, die mich trafen, als ich heute im Morgenmeeting freudig mitteilte: “Gestern habe ich Gott gesehen.” Mit dem Nachsatz, dass dieser Drecks-Spahn mit seiner Blockade-Ignoranz seit nunmehr mehr als eineinhalb Jahren deutschen Bürger*innen ihr verfassungsmäßiges Recht auf die Wahl ihres Todeszeitpunkts und der Unterstützung beim Suizid vorenthält, konnte ich mich noch einmal vor der Wahrnehmung retten, ich sei von plötzlicher Religiosität befallen worden.

Da Schirachs Stück nicht viel Spielraum läßt, war Max Färberböcks Inszenierung dieses Kammerspiels mit, bis auf Evelyne Gugolz als Ärztin, einer sehr guten Besetzung auf der schlimm mageren Bühne dem Fernsehstück sehr ähnlich, siehe hier: https://flockblog.de/?p=43234. Außer, dass dieses Mal Michael Wächter den Lars Eidinger gab.

Das Publikum stimmte mit einer überwältigenden Mehrheit FÜR das Recht auf selbstbestimmtes Sterben.

Sehr geehrter Herr Gesundheitsminister, wenn Sie denn mit der Pandemiebewältigung und den innerparteilichen Machtkämpfen soweit durch sind, dürfen wir dann endlich mit der Umsetzung unseres höchstrichterlich bestätigten Rechts auf die freie Wahl unseres Sterbezeitpunkts rechnen? Ach? Nicht? Diese Kontroverse überlassen Sie der Nachfolgeregierung? Auch recht.

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